ÖSTERREICHISCHE JUDOMEISTERSCHAFTEN IN OBERWART

WENN DER VATER MIT DEM SOHNE - BRONZE FÜR ANDREAS DREXLER (ASVÖ EISENSTADT, -81KG)

Eine Österreichische Meisterschaft vor heimischem Publikum ist für jeden Sportler natürlich etwas ganz Besonderes. Minutiös arbeiteten die burgenländischen Judoka auf diesen Tag hin. Außer dem sportlichen Können benötigt man bei so einer "großen Sache" auch ein gewaltiges "Nervenkostüm." Vielleicht war dies mit ein Grund, dass es zu Beginn der heurigen Meisterschaft in Oberwart nicht ganz nach dem Geschmack der burgenländischen Judoka und Betreuer lief. Die Siege waren eher dünn gesät.

Schon wurde befürchtet, dass man heuer leer ausgehen könnte. Noch dazu war der ORF Burgenland live in der Halle und bemühte sich eine Sportlerin oder einen Sportler aus dem Bundesland hervorzuheben. Genau in diesen Moment kam die Rettung in Form von Andreas Drexler vom Judoclub ASVÖ Eisenstadt. Unter den insgesamt 16 Judoka in der Gewichtsklasse bis 81 kg befanden sich durch die Bank alles Spitzenkämpfer. Diese Tatsache machte für Andreas die Aufgabe nicht unbedingt leichter. Bereits im ersten Kampf musste er gegen den niederösterreichischen Topkämpfer Michael Stückler (Wimpassing) antreten. Die Beiden boten sich ein großartiges Duell welches nach der regulären Wettkampfzeit mit einen unentschieden endete. Daher ging dieser Kampf in den "Golden Score" - der Erste, der nun eine Wertung machte, war der Sieger. Damit strapazierte Andreas die Nerven seines Trainers, Vaters und Präsident des burgenländischen Judosport bis zum Äußeren. Doch Andreas "erlöste seinen Vater mit einen "Bilderbuchschulterwurf!" In Folge musste sich der Eisenstädter aber gegen Daniel Juras, einen Klubkollegen seines ersten Gegners durch einen Armhebel mit Ippon geschlagen geben. Damit war für ihn der Weg zu Gold versperrt und nur mehr Bronze möglich. Aber zuvor wartete noch jede Menge Arbeit auf ihn. Genauer gesagt drei Steirer, welche ebenfalls die Bronzemedaille unbedingt haben wollten. Nachdem Andreas in Folge über Patrick Schwarzbauer (Union Graz) und Philipp Ackerl (Union Sparkasse Leibnitz) als Sieger die Matte verlies, konnte nur mehr der regierende Steirische Meister Stefan Riegler, ein Judoka von PSV Leoben (der Klub der ehemaligen 8fachen Europa- und Weltmeisterin Edith Hrovath) seinen Run auf Edelmetall stoppen. Da die beiden Judoka sich aus den Turnieren der Vergangenheit bestens kannten, wurde zu Beginn dieses alles entscheidenden Kampfes um Bronze etwas mit Vorsicht gekämpft, was Beiden eine Strafe wegen Inaktivität einbrachte. Damit waren beide gezwungen, ihr ganzes Können einzusetzen. Mit zunehmender Kampfzeit fightete Andreas seinen Gegner buchstäblich nieder, was seinen Gegner zwangsweise eine weitere Strafe wegen Kampfverhinderung (Stemmen) einbrachte. Ab nun hatte der symphatische Burgenländer alle Trümpfe in der Hand und verteidigte diese Führung geschickt bis zum Kampfende. Das Publikum bedankte sich mit der Schlusssirene mit "Standing Ovations," denn Andreas Drexler hat mit dieser Medaille nicht nur ein weiteres Highlight in seiner Laufbahn erreicht, sondern auch die Ehre des Burgenlandes hergestellt, denn es war die einzige Medaille für die burgenländischen Judoka bei den diesjährigen Österreichischen Meisterschaften 2006.

 

 
 
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